1.Materialsystem HPL

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1.2.6Hochdruckpressprozess

HPL kann heute sowohl in Mehretagenpressen als auch in kontinuierlichen Pressen hergestellt werden. Beide Produktionsprozesse erlauben die Herstellung von HPL, das die optischen und mechanischen Mindestanforderungen der Norm EN 438 erfüllt. Mehretagenpressen werden bei Raumtemperatur beschickt, geschlossen, hydraulisch unter Druck (>5 MPa) gesetzt und auf Temperaturen von über 120°C aufgeheizt. Die Wärme bewirkt den Fließprozess der Melamin- und Phenolharze. Unter hohem Druck werden die verflüssigten Harze zwischen und in die Zellulosefasern gepresst, was zu einer Erhöhung der Rohdichte und zu einer geschlossenen Oberfläche führt. Die Struktur der Oberfläche (hochglänzend, matt, strukturiert usw.) wird durch die Pressbleche bestimmt, die gegen die geschmolzene und anschließend aushärtende Melaminharzschicht gepresst werden. Die nachfolgende Beendigung der chemischen Reaktion (Kondensation), das Härten, führt zu einem vollständig vernetzten Gefüge in Form einer Platte, die dadurch eine hohe Festigkeit erreicht. Die Zellulosefasern verstärken das HPL. Sie sind chemisch gebunden und vollständig in dem neuen Verbund integriert. Nachdem die Aushärtung abgeschlossen ist, wird das Pressgut unter Druck zurückgekühlt, um Spannungen abzubauen. Der komplette Presszyklus dauert etwa 100 Minuten, abhängig von der Pressenbeschickung und der maximalen Temperatur.

Bei der Verwendung von kontinuierlichen Pressen werden die imprägnierten Papierbahnen (Rollenware) zwischen zwei Stahlbändern gepresst. Abhängig von der Dicke des HPL (bis max. 1,2 mm) und der Länge der Produktionslinie variiert die Vorschubgeschwindigkeit zwischen 8 und 30 m/min.