3.Die Be- und Verarbeitung von HPL
Die Steifigkeit von HPL mit Farbkern, insbesondere die von Kanten, sowie die Notwendigkeit, dass sich aus optischen Gründen die Klebstofffuge nicht abzeichnen sollte, erfordert jedoch eine besondere Auswahl der Klebstoffe. Es empfiehlt sich, den spezifischen Anwendungsfall mit dem Klebstoff-Lieferanten abzustimmen.
Kleben von Kantenmaterial aus HPL mit Farbkern
Grundsätzlich gelten für Kantenmaterialien aus HPL mit Farbkern die gleichen Verfahren wie bei den Kantenklebungen der HPL-Verbundelemente. Zusätzlich zu beachten ist, dass das stationäre Verfahren in der Regel Anwendung findet. Gründe hierfür sind die höhere Sprödigkeit, Steifigkeit und daraus resultierende Rückstellkräfte. Dies schränkt auch die Auswahl an Klebstoffen ein. Besonders geeignet sind Harnstoffharz- bzw. PVAc-Klebstoffe. Für hochbeanspruchte Klebstofffugen können auch Reaktionsklebstoffe (z. B. Polyurethan) eingesetzt werden. Die Verwendung von Kontaktklebstoffen zur Klebung von HPL-Kanten mit Farbkern wird nicht empfohlen.
Kleben von Flächenmaterial aus HPL mit Farbkern
Kaltpressverfahren haben sich für die Anwendungen in der Praxis bewährt. Als Klebstoffe sind dieselben Klebstoffsysteme wie bei der Kantenklebung geeignet. Für dimensionsstabile Elemente ist ein symmetrischer Aufbau des Elements erforderlich. Dies bedingt auf Vorder- und Rückseite der Holzwerkstoffträger das exakt gleiche Produkt. Darüber hinaus muss unbedingt die Laufrichtung (Schleifrichtung) der HPL auf Vorder- und Rückseite identisch sein. Abweichungen von diesen Grundsätzen erfordern eine Rückfrage beim HPL–Hersteller.