Anhang
Mit HPL-Compact können im Außenbereich vielfältige Anwendungen wie Fassadenbekleidungen, Balkontrennwände, Dachuntersichten, Carports, Zäune oder Outdoormöbel ausgeführt werden. Die örtlichen Bauvorschriften sind zu beachten.
Planung von Fassaden und Fassadenteilen
Die Fassadenplanung muss durch einen ausgewiesenen Fachmann ausgeführt werden. Beachtet werden müssen insbesondere die richtige Anordnung, Bemessung und Ausführung der Unterkonstruktion, die Anordnung und Ausführung der Plattenbefestigung sowie die klimatischen Bedingungen während der späteren Nutzung. Das klimabedingte Dehnungsverhalten von Unterkonstruktion und HPL-Compact ist unterschiedlich. Bei Metallunterkonstruktionen spielt die temperaturbedingte Längenänderung eine größere Rolle und bei HPL-Compact die feuchtebedingte. Bei HPL-Compact ist das klimabedingte Dehnungsverhalten in Querrichtung (Breite der angebotenen Formate) etwa doppelt so groß wie in Längsrichtung (Länge der angebotenen Formate). Fugen bei Plattenstößen sollten mindestens 8-10 mm breit ausgeführt werden. Randabstände von Bohrungen (meist mind 20 mm) sind aus statischen Gründen einzuhalten. Die örtlichen Anforderungen (z. B. Windlasten, Gebäudehöhe) sind bei der Wahl der Befestigungsabstände zu berücksichtigen. Der Fassadenplaner haftet für die korrekte Planung der Fassade.
Unterkonstruktion
Für hinterlüftete Fassaden sind Unterkonstruktionen, meist auf Metallbasis, von verschiedenen Lieferanten erhältlich. Ihre Eigenschaften, wie auch die notwendigen Befestigungspunkte, müssen in die Fassadenplanung mit einbezogen werden. Unterkonstruktionen mit Hinterlüftung können auch aus Holz mit Lattung oder Lattung mit Konterlattung hergestellt werden. Dabei sind elastische Dichtstreifen aufzubringen, die gewährleisten, dass die dahinter- liegende Holzunterkonstruktion gegen Feuchtigkeit geschützt ist. Die Befestigung von Balkonbekleidungen ist, in Abhängigkeit ihrer Flächen, im Einzelfall abzuklären, da sehr viele verschiedene Möglichkeiten wie U-Profile, L-Profile oder Glashaltersysteme existieren.
Befestigungsmittel für HPL-Compact
Senk- und Linsenkopfschrauben sind generell nicht für eine Montage von HPL-Compact geeignet. Es ist bei jeder Befestigungsart zu berücksichtigen, dass aufgrund von Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsänderungen die HPL-Flächen sich ausdehnen und zusammenziehen können und dass Quellungen (< 0,3 mm) nicht zu außergewöhnlichen Spannungen führen. Deshalb sollen z. B. Schrauben handfest angezogen oder Nieten mittels einer Nietsetzlehre angebracht werden. Der Durchmesser der Bohrlöcher ist im Allgemeinen ca. 2 mm größer als der Schaftdurchmesser der Schrauben oder Niet auszuführen, außer bei Fixpunkten. Auf dem Markt sind diverse weitere Befestigungssysteme erhältlich. Es muss im Einzelfall abgeklärt werden, ob eine geplante Konstruktion allen gesetzlichen Anforderungen und den Regeln der Technik entspricht. Die Angaben der Hersteller bzw. die Anforderungen der Zulassungen sind zu beachten.
Schrauben aus Edelstahl
Der Schraubenkopf soll einen mindestens 4 mm größeren Durchmesser als das Bohrloch aufweisen. Er kann lackiert sein oder mittels Abdeckkappen farblich angepasst werden. Die Schaftdicke der Schrauben soll mindestens 5 mm betragen und muss den Anforderungen angepasst werden.
Nieten aus Aluminium oder Edelstahl
Der Nietkopf soll einen mindestens 6 mm größeren Durchmesser als das Bohrloch aufweisen. Er kann lackiert sein oder mittels Abdeckkappen farblich angepasst werden. Die Schaftdicke der Nieten soll mindestens 5 mm betragen und muss den Anforderungen angepasst werden. Die Nieten müssen mit einer Lehre zur Verminderung des Anpressdrucks und Gewährleistung des Dehnungsspiels montiert werden.
Glashalterungen
Den Anforderungen angepasst können auch Glashalterungen, wie z. B. Klemmelemente mit Sicherungsstift, zur Befestigung von HPL-Compact verwendet werden.
Profile (Holz-, Metall- oder Kunststoffsysteme)
Je nach Konstruktion und Anforderungen kann HPL-Compact auch mittels Fensterprofilen, U-Profilen oder L-Profilen montiert werden. Zu beachten sind, neben den Festigkeitsanforderungen, genügend Platz für klimabedingte Maßänderungen und Be- und Entlüftungsöffnungen. Dichtungen auf der HPL-Fläche werden vorteilhaft mit Gummidichtungen ausgeführt.
Klebesysteme
Bei geklebten Fassadenelementen sind unbedingt die Verarbeitungsbestimmungen der Klebstoff- und Montagebandhersteller zu befolgen. Zu beachten ist, dass auch bei diesem System genügend Platz für klimabedingte Maßänderungen vorhanden ist.
Verdeckte Befestigungen
Mittels Hinterschnittdübel, Gewindeeinsätzen (Einschraubmuttern) oder selbstschneidenden Schrauben und Klammern können Fassadentafeln verdeckt befestigt werden. Die Anforderungen an die Elemente (Windlast, Haltekraft, usw.) müssen mit den Festigkeitseigenschaften (Auszugskraft) der Dübel bzw. Einsätzen und deren Abständen korrelieren. Die Anwendungsbestimmungen der Hersteller sind einzuhalten.
Befestigungspunkte
Beispiele für die Befestigungspunkte von 8 mm HPL-Compact. Bei dickeren HPL-Platten können b und c maximal 15 Prozent grösser und bei dünneren Platten bis zu 25 Prozent kleiner gewählt werden. Bei hohen Windlasten über 1 kN/m² sind b und c zu verkleinern:
Festpunkt - möglichst in Plattenmitte.
Der Bohrlochdurchmesser entspricht dem Durchmesser des Befestigungsmittels. Dies wird auch erreicht durch den Einsatz entsprechender Festpunkthülsen.
Gleitpunkt
Der Bohrlochdurchmesser ist der zu erwartenden Dehnung anzupassen. im allgemeinen 2 – 3 mm größer als der schrauben- bzw. Nietdurchmesser
a Lochabstand vom Rand mindestens 20 mm, maximal 10-fache der Plattendicke
b/c Maximaler Befestigungsabstand gemäß Herstellerangaben
Die Angaben der Hersteller bzw. die Anforderungen der Zulassungen sind zu beachten.
Plattenstöße bei Fassadenverkleidungen
Plattenstöße müssen mit 8-10 mm breiten Fugen ausgeführt werden, um klimabedingte Längenänderungen aufzunehmen. Es wird mit Dehnungen von etwa 2,5 mm/m gerechnet. Da HPL-Compact einfach mit Holzbearbeitungswerkzeug bearbeitet werden kann, können auch Plattenstöße mit verschiedenen Profilen wie z. B. Nuten oder Fälze hergestellt werden. Bei der Ausführung solcher Stöße müssen eine genügend breite Dehnungsfuge und genügend starke Wangendicken eingehalten werden. Das gilt auch bei Verwendung von Profilen, meist aus Aluminium hergestellt, die weitere Möglichkeiten zur Gestaltung von Plattenstößen erlauben. Stauende Nässe ist in jedem Fall zu vermeiden.
1 “Regengeschützte“ Horizontalfuge für Holzunterkonstruktion mit PVC- oder Alu-Fugenprofil. Achtung: Erforderlichen Bewegungsspielraum beachten!
2 “Regensichere Horizontalfuge mit nicht übergreifendem Alufugenprofil
3 Horizontaler Plattenabschluss – z. B. unter Fensterbänken – mit Regenabweisungsprofil bei Holzunterkonstruktion
4 Fugen-Hinterlegung mit Alufugenband, durch Sicke ausgesteift