3.Die Be- und Verarbeitung von HPL

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3.7.8Postforming

Postforming ist ein besonderes Verarbeitungsverfahren für HPL. Das Verfahren dient der Erzielung technisch und optisch einwandfreier Verbundelemente, wobei vorzugsweise Holzwerkstoffe zum Einsatz kommen. Das hierfür notwendige nachformbare HPL hat denselben Materialaufbau wie Standard-HPL. Nachformbares HPL bietet die Möglichkeit, konkave und konvexe Rundungen in verhältnismäßig engen Radien zu formen. Diese Formungseigenschaft eröffnet besondere gestalterische Wege und erweiterte Einsatzgebiete:

  • Mit nachformbaren HPL-Platten lassen sich weiche, fugenlose Konturen erzielen
  • Abgerundete Kanten werden erhöhten Sicherheitsanpassungen gerecht und sind weniger empfindlich gegen Schlagbeanspruchung
  • Elemente mit fugenlosen Rundungen lassen sich leicht reinigen. Das Eindringen von Feuchtigkeit wird verhindert. Diese Elemente sind hygienischer, da Staub- und Schmutzansatz an der Kante vermieden wird

a HPL | b HPL-Gegenzug

Bei allen Nachformverfahren müssen die HPL-Platten im Formungsbereich auf die zur Formgebung erforderliche Temperatur erwärmt werden. Dabei richten sich die Auswahl der Wärmequelle und ihre Einwirkzeit nach dem gewählten Verfahren. Die Auswahl hängt im Wesentlichen ab von:

  • Form und Radius der gewünschten Rundung
  • vorhandenen maschinellen Einrichtungen
  • dem erwünschten Fertigungsgrad
  • der Seriengröße
  • wirtschaftlichen Erwägungen

In der Praxis wird nach zwei Verfahren gearbeitet:

  • Vorformen des HPL mit anschließender Klebung auf dem Trägerwerkstoff (getrennter Arbeitsgang)
  • Flächenverleimung des HPL mit anschließender Formung des HPL-Überstandes bei gleichzeitiger Rundungsklebung (stationär oder kontinuierlich)

Konvexe Rundungen lassen sich mit allen genannten Verfahrensarten verwirklichen. Dabei bietet sich für die Serienanfertigung das Durchlaufverfahren an. Konkave Rundungen sind in der Regel nur durch stationäre Verfahren zu erzielen.