5.HPL und Umwelt
Dass HPL über hervorragende Umwelteigenschaften verfügt, wurde bereits 1998 in einer Lebenszyklusanalyse unterstrichen. Ein wichtiger Meilenstein, um die Umweltauswirkungen von HPL transparent zu machen, war die Veröffentlichung der ersten Umweltproduktdeklaration im Jahr 2012 durch den europäischen Verband der HPL-Hersteller, das International Committee of the Decorative Laminates Industry (ICDLI). Die EPD enthält wichtige Informationen über die ökologischen Produkteigenschaften von HPL nach der Norm EN 438 Teil 3 (HPL, Dicke < 2 mm), Teil 4 (HPL-Compact, Dicke ≥ 2 mm). Vor allem im Baubereich werden Umweltprodukterklärungen immer häufiger von Architekten und Bauträgern verwendet, um ein möglichst nachhaltiges Bauen bei Ausschreibungen zu belegen und zu gewährleisten. 2017 wurde eine neue EPD, ebenfalls auf dem höchsten Standard Typ III, für HPL erstellt. Der hohe Standard wurde 2022 erneut durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle geprüft und bestätigt.
Gemäß der internationalen Norm ISO/DIS 14020:2022 wird dabei nach drei Typen von Umweltproduktdeklarationen unterschieden. Dabei stellt ISO 14025 das umfangreichste zu erreichende Level dar. Da dieser Typ von einer dritten unabhängigen Instanz verifiziert wird, verfügt er über ein Höchstmaß an Objektivität und Neutralität.
Eine Umweltproduktdeklaration liefert anhand klar definierter Parameter quantitative, verifizierte sowie objektive Informationen über die Auswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung auf die Umwelt. Dabei wird der komplette Lebenszyklus des Produkts (Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport, Einsatz, Entsorgung) betrachtet. Der Erstellung einer Umweltproduktdeklaration liegen dabei einschlägige internationale technische Regeln zu Grunde, die in so genannten PCRs (Product Category Rules, Produktkategorieregeln) festgelegt werden. Diese definieren produktgruppenspezifisch den Inhalt und die Darstellung der Umweltproduktdeklaration und haben somit normativen Charakter.
Die Sachbilanz beschreibt, welche Ressourcen ein Produkt innerhalb seines Lebenszyklus verbraucht (z. B. Energie, Wasser, erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen). Ebenso benennt die Sachbilanz Emissionen in Luft, Wasser und Boden. Die Wirkungsabschätzung baut auf den Ergebnissen der Sachbilanz auf und liefert konkrete Angaben zu Umweltauswirkungen wie den Treibhauseffekt, der Zerstörung der Ozonschicht, Versauerung oder die Erschöpfung fossiler und mineralischer Ressourcen. Zusätzlich werden weitere Indikatoren, wie die Art und Menge des produzierten Abfalls, aufgeführt.