3.Die Be- und Verarbeitung von HPL
Eckverbindungen wie auch Plattenstöße müssen dicht ausgeführt sein. Sie dürfen durch Aus- oder Einschnitte nicht geschwächt werden. Die Fixierung der Platten geschieht mit Hilfe mechanischer Befestigung und Klebung. Es muss verhindert werden, dass Feuchtigkeit in das Materialsystem eindringen kann, die zu Quellungen führt. Auch aus hygienischen Gründen empfiehlt sich eine Versiegelung aller offenen Schmalflächen des Trägermaterials.
Bei Postforming-Arbeitsplatten können Eckverbindungen durch Gehrungsschnitt oder Profilfräsungen ausgeführt werden. Bei stumpfen Verbindungen kommen passende Metallabdeckungen zur Anwendung. Die Kanten müssen sauber gefräst und die beiden Platten entsprechend dicht zusammengepasst werden. Ein exakter, ebener Übergang von einer Plattenoberfläche zur anderen wird durch die Verwendung von Federn, Dübeln, Kunststoffelementen etc. erreicht. Alle mechanisch bearbeiteten Schmalflächen sind mit einem geeigneten Schutz zu versehen (z. B. Versiegeln).
Folgende Verbindungsarten haben sich bewährt:
Plattenverbinder
Die Dichtungsmasse bzw. der Klebstoff werden direkt in den Plattenstoß eingebracht. Beim Anziehen der Plattenverbinder-Muttern ist darauf zu achten, dass die beiden Arbeitsplattenoberflächen in einer Ebene ausgerichtet bleiben und dass die Dichtungsmasse allseitig austritt. Überschüssige Dichtungsmasse muss sofort ohne den Einsatz scharfkantiger Werkzeuge entfernt werden!
1 Plattenstoß vor dem Anziehen der Plattenverbinder
a Feder | b Dichtungsmasse | c Klebeband
2 Fertig ausgebildeter Plattenstoß
Nut und Feder
Um Flächenbündigkeit zu erreichen, wird die HPL-Oberfläche als Bezugskante für das Einfräsen der Nuten für lose Federn oder Kurzfedern gewählt. Die Federn sollten einen festen Sitz haben. Die Schnittkante der Arbeitsplatte muss mit einer Dichtungsmasse, die auch als Klebstoff dient, versiegelt werden. Der Überschuss des Dichtungsmaterials muss sofort mit geeigneten Mittel entfernt werden. Es empfiehlt sich, die Fuge mit waagerechtem Druck (z. B. durch Verkeilen gegen die Wand) so lange zusammenzupressen, bis die Dichtungsmasse ausgehärtet ist.
Metall-Abdeckprofile
Passend geformte Metallprofile eignen sich dazu, den Plattenstoß abzudecken. In gewissem Umfang ersparen sie zwar das passgenaue Bearbeiten, andererseits unterbrechen sie jedoch die ebene, einfach zu reinigende HPL-Oberfläche. Vor dem Befestigen des Metallprofils sind alle Kanten – auch die Postforming-Kante der Arbeitsplatte – mit Dichtungsmasse bzw. Klebstoff zu versiegeln.
Wandanschlüsse
Vor der Abdichtung zur Wand hin muss sichergestellt sein, dass die Arbeitsplatte – besonders in größeren, freitragenden Abschnitten – ausreichend abgestützt ist, da bei Belastung sonst die Dichtungsfugen zerstört werden können.
Glatte (gekachelte) Wände sind ebenso wie die Küchenarbeitsplatten mit Lösemittel zu entfetten und mit einem geeigneten Haftvermittler (Primer) vorzustreichen. Poröse Oberflächen müssen mit einem filmbildenden Primer vorgestrichen werden. Bei der Vorbehandlung mit Haftvermittlern sind die Anweisungen der Dichtungsmassenhersteller sorgfältig zu beachten. Es ist wichtig, dass die Dichtungsmasse auf die Fläche der Arbeitsplatte hinreichend weit überlappt. So wird vermieden, dass stauende Nässe in die Hinterkantenfuge eintreten kann. Auch bei hochgezogenen Arbeitsflächen muss zur Wand hin abgedichtet werden.
Beim Einbau der Arbeitsplatte ist ferner darauf zu achten, dass diese keinesfalls zur Wand hin geneigt ist. Ein solcher Einbau würde ebenfalls zu stauender Nässe führen.